In den letzten Jahren galten Bestandsimmobilien als weniger attraktiv, da sie oft mit schlechter Isolierung, veralteter Bausubstanz und hohen Sanierungskosten in Verbindung gebracht wurden. Doch nun ist eine überraschende Wende zu beobachten: Der Markt für Bestandsbauten erholt sich schneller als der für Neubauten.

Laut einer Analyse des Finanzierungsvermittlers Interhyp ist der Anteil der gekauften Bestandsobjekte von 60 auf 70 Prozent gestiegen. Gleichzeitig sind seit Jahresbeginn die Preise für gebrauchte Wohnungen und Häuser leicht gestiegen, während Neubauten weiterhin einen leichten Rückgang verzeichnen. Experten erklären dies damit, dass Verkäufer und Käufer bei Bestandsbauten schneller zu einem Preisübereinkommen kommen. Die Sanierungskosten werden vom Kaufpreis abgezogen, und Verkäufer sind mittlerweile bereit, das niedrigere Preisniveau zu akzeptieren.

Im Neubau-Segment gibt es hingegen weniger Spielraum für Preisnachlässe, da Projektentwickler und Bauträger die hohen Grundstücks- und Baukosten an die Käufer weitergeben müssen, um Verluste zu vermeiden. Diese zusätzlichen Kosten scheinen viele potenzielle Käufer abzuschrecken.

(Quelle: welt.de)